Sie standen etwas abseits. Mitten im Weinberg in Deidesheim in der Pfalz, nicht aber auf dem breiten Weg, der ausgeschildert ist. Sie sind so wie die besonders coolen Kids damals in der Raucherecke auf dem Schulhof. Sie sind sich ihrer Wirkung durchaus bewusst und wissen, dass man einen kleinen Schlenker machen wird, um zu ihnen zu kommen. Auch wir können natürlich nicht widerstehen. Da stehen sie nun: Weißburgunder, Grauburgunder, Riesling – sie alle haben uns hergelockt, ausgeschenkt von den Jungs von Wine Changes.

Wine Changes. Das sind junge Winzer von mehreren Weingütern, die den Pfälzer Wein einer jungen Zielgruppe auf unkonventionelle Art präsentieren. Eine gute Sache. Und überhaupt: Weinprobe im Weinberg bei feinster Aussicht. Kenne ich so nicht, obwohl ich seit Jahren in Weingebieten wohne, in Mainz, davor in Trier. Mit einer Weinprobe verbinde ich eher einen Gewölbekeller – gleichwohl ein schönes Erlebnis, aber Open Air zwischen den Reben und mit kugelrunder, knallroter Sonne, die in der Ferne hinter den mächtigen Weinbergen verschwindet, wird das Ganze zu einem magischen Event.

Checkt hier und da die Termine für die nächsten Weinproben, wenn auch ihr euch verzaubern lassen wollt. Was für ein Abend!

Okay. Neuer Tag, neues Weingebiet. Es geht an die Nahe. Keine unbekannte Region für mich, sind wir doch schon mal zum Runterkommen hier zu Gast (sehr zu empfehlen übrigens). Nachdem uns gestern die Jungs von Wine Changes die feinen Weine einfach so präsentiert haben, überspringen wir heute zwei, drei Level und müssen uns den Nahe-Wein richtig verdienen. Und das bei über 30 Grad im Schatten. In den Weinbergen. Also so etwas von fast schattenlos. Ich weiß gar nicht, wen ich mehr bedauern soll: meine Mitreisenden, die wie ich unter der Hitze stöhnen, oder die genialen Nahe-Weine, die heute nicht den Glamour abbekommen, den sie verdient haben – denn die eigentlichen Stars sind bei der mächtigen Hitze die wenigen Schattenplätze unter den Hecken und Bäumen.

Zur eigentlichen Aufgabe, called Geocaching. Erst Fragen beantworten, was einem leicht fällt, wenn man beim kurzen Einführungsgeplänkel im Weingut Emmerich nicht nur Sekt geschlürft hat. Aus den richtigen Antworten jedenfalls ergeben sich Koordinaten, die erst einmal zu einem Schlüssel führen und dann erst gibt es die neuen Koordinaten, die uns zur Schatztruhe führen, in denen jeweils eisgekühlte Weißweine, kühles Wasser und immer wieder neues fantastisches Fingerfood wartet.

Heute waren wir alle gerne wieder Kinder.

Wollt ihr auch? Hier entlang bitte.

Letzter Tag der Weinreise. Der kaum besser beginnen könnte. Wir werden im genialen Weingut und Landhotel Espenhof in Flonheim wach, wie es – anders, als der Name vermuten lässt – genau so in vielen Metropolen dieser Welt stehen könnte:

Heute geht’s nach Rheinhessen zum Roten Hang, der seinen Namen wegen des roten Sandsteins völligst zu Recht trägt. Wir sind hier bei der Präsentation diverser Weingüter mit einem Ausblick, für den ich auch Eintritt gezahlt hätte.

Das sind übrigens die nächsten Veranstaltungen am Roten Hang.

Liebe Weinberge, macht et jut. Es war mir ein ganz großes Fest. Wir sehen uns!

PS: Immer noch nicht genug? Hier geht es zu einem spannenden Interview, das ich in Sachen Wein führen durfte.

>>>

Dieser Text entstand im Rahmen einer Weinreise des Deutschen Weininstituts, Mainz.

0 Kommentare zu SAG HI ZU WEIN // Weinreise durch die Pfalz und Rheinhessen

Ihr müsst euch anmelden um einen Kommentar abgeben zu können. Wenn ihr noch keinen Benutzeraccount habt, könnt ihr euch hier registrieren.