Zu Gast bei guten Fremden - so geht Social Dining!
Beitrag vom 08. Januar 2015 | Von Alexander Stein
Meet2Eat-Gründer Johannes Haas (29, im echten Leben VWL-Student) empfängt mich in der Küche in seiner Mainzer Wohnung und während ich meine Fragen stelle, gießt er mit einer solchen Liebe zum Detail Kaffee für uns auf, dass ein Barista neidvoll erblassen könnte. Ein guter Gastgeber. Gastgeber sein, das ist ein wichtiger Part bei Meet2Eat, dem Social Dining im Rhein-Main-Gebiet. Ach, und lockere Gäste? Die kommen in aller Regel ganz von selbst:
Alexander: Lieber Johannes, die Social-Dining-Idee ist ja nicht ganz neu, kommt ursprünglich aus den USA (grub with us), in Deutschland ging’s 2012 los mit den ersten Events dieser Art (Iss mit uns!, unser-dinner, Foodwalk, MealUp). Warum braucht das Rhein-Main-Gebiet jetzt Meet2Eat?
Johannes: Es gibt so viele Leute, die nicht alleine essen möchten. Der Bedarf ist also da. Dabei ist das Ganze aus einer fixen Idee entstanden. Mein Bruder Micha und ich, wir wollten einfach nicht alleine zu Mittag essen, hatten erst bei facebook gepostet, ob jemand mit essen möchte und daraus ist schnell Meet2Eat entstanden.
Alexander: Wie läuft das genau ab?
Johannes: Gastgeber füllen einfach ein Formular aus, wir checken das Event und veröffentlichen gebündelt alle Events. Die Gäste melden sich an und können mittlerweile auch gleich per PayPal ihren Obolus zahlen – damit ist die Anmeldung für beide Seiten verbindlich.
Alexander: Ist Social Dining ein typisches Großstadtding?
Johannes: Denke ja. Gerade in Mainz, Wiesbaden und Frankfurt wird’s gut angenommen. Für mich kein Wunder, die Gastgeber bieten echt tolle Menüs an, und das mit ca. 15 Euro pro Person günstig, aber eben nicht zu Dumpingpreisen. Bei den Events gibt’s generell reichlich Gäste. Könnten gerne noch mehr Gastgeber sein.
Alexander: Was für Leute machen mit? Ein reines Studi-Ding?
Johannes: Nein. Gastgeber sind meist etwas älter als die Gäste, so zwischen 30 und 40. Der typische Gast ist in den 20ern. Und definitiv eher weiblich.
Alexander: Jede Singlebörse wäre glücklich mit diesem Frauenüberschuss. Ist Meet2Eat eigentlich auch Dating?
Johannes: Nein. Das Leben ist Dating!
Alexander: Gibt’s einen Qualitäts-Check für das Essen?
Johannes: Wenn sich die Mehrzahl der Gäste beschweren, gibt’s Geld zurück. Aber damit hatten wir nie Probleme: Die Gastgeber wollen sich im besten Licht darstellen.
Alexander: Das Essen kann ja auch im Restaurant stattfinden ...
Johannes: Genau, wir suchen daher auch immer kleine Restaurants, die wir dann exklusiv für Meet2Eat haben, sodass das Ganze ebenfalls einen privaten Charakter hat.
Alexander: Was wünschst du dir für Meet2Eat für die Zukunft?
Johannes: Einfach mitmachen, Leute!
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Hier findet ihr alle Dinings, hier geht’s zur facebook-Seite von Meet2Eat (liken!). Und hier geht’s zur facebook-Seite von mybestcheck.in rund um Reise und Food. Liken und dranbleiben. Wenn ihr mögt.
Mehr aus der Mainzer Szene? Gerne doch. Hier sind die Interviews von Fuchs & Bente, dem N'Eis, dem Hubert, dem Schrebergarten, dem Burgerladen, der Weinraumwohnung, dem Möhren Milieu und der Kaffeekommune.
1 Kommentare zu Zu Gast bei guten Fremden - so geht Social Dining!
Georg
Verfasst am 09. January 2015 um 13:57 Uhr
Saucoole Idee. Schade dass das alles über Facebook läuft! Besser wär, wenn das eine eigene Plattform wäre, damit man Facebook nicht nutzen muss. So werden auch keine interessierten Personen ausgeschlossen.