Salam alaikum! Der perfekte Kurztrip nach Marrakesch
Beitrag vom 26. Mai 2015 | Von Alexander Stein
Exotisches Essen mit orientalischen Gewürzen und farbenfrohe Teppiche, die zwar nicht fliegen - aber sonst hatten wir ein Leben wie Aladin. Kramt eure letzten Brocken Französisch raus und kommt mit nach Marrakesch:
Es ist kurz nach 4. Unsanft werde ich aus meinen Träumen geweckt. Der Muezzin ruft vom Minarett der Moschee zum Gebet. Zum ersten von fünf täglichen. Das ist Pflicht, drunter geht nichts. Die Luft in unserem Schlafzimmer ist warm. In wenigen Stunden wird sie heiß sein. 39 Grad stehen heute auf dem Plan. Wir sind in Marrakesch.
Es gibt ein marokanisches Sprichwort: “Hast du nur einen Tag in Marokko, dann verbringe ihn in Marrakesch. Hast du nur eine Stunde, dann verbringe sie auf dem Djemaa el Fna.”
Der Djemaa el Fna ist der große Marktplatz in der Medina von Marrakesch. Die meisten nennen ihn einfach "The Place". Von hier aus geht’s zu den Souks, den einzelnen Märkten. Handwerkskunst, Keramik, Teppiche, Klamotten, Gewürze, marokkanisches Essen … hier gibt’s echt alles.
Was jedoch hier allzu sehr nach Paradies klingt, war für mich persönlich alles too too much. Wer nicht zu mindestens einhundert Prozent einheimisch aussieht, wird angequatscht und angetatscht. Jeder wollte uns in seinen Laden locken. Zusätzlich rasen Mopeds durch die engen, staubigen, verwinkelten Gassen.
Meine Empfehlung: gezielt schauen und dann ab zu Fatima ins Chez Brahim auf dem Souk Smarine, dem Handwerksmarkt. Wir sind die steilen Treppen zur überdachten und damit angenehm kühlen Dachterrasse hochgestiegen und wurden mit einer Aussicht auf das Treiben in den Souks und köstlichen marokkanischen Leckereien zu echt fairen Preisen belohnt (apropos Preise: Dirham durch zehn, das ist ziemlich genau der Euro-Betrag).
Ganz hoch im Kurs in Marokko: Tajine. Diese leckeren Schmortopfgerichte gibt es in allen Variationen, die man sich nur vorstellen kann. Meins mit Lammfleisch und Zimt war der Hammer. Couscous ist die Beilage, die zu fast allen Gerichten serviert wird. Dazu gab's einen frisch gepressten O-Saft – für gerade mal einen Euro (gefühlt jeder zweite Baum ist ein Orangen- oder Zitronenbaum). Einen Zuckerschock bekam ich jedes Mal beim marokkanischen Nationalgetränk. Den kräftigen, grünen Minztee trinkt man hier mit ganz viel Zucker – mir wurden acht Würfelzucker zu einem Glas in Espressotassengröße gereicht. Sehr genial schmeckten mir Baghrir, marokkanische Crepes – die gibt’s hier tollerweise statt Brot auch zum Frühstück.
Unsere Füße waren mittlerweile schwer wie zwei Kamele. Weiterlaufen ging gar nicht mehr. Taxi kann jeder - und so ließen wir den Extremtouristen raus. Mit einer Kutschfahrt von den Souks in die gerade einmal zwei Kilometer entfernte sehr westlich geprägte Neustadt. Vorher hatten wir den Kutscher auf einen Bruchteil des geforderten Betrags runtergehandelt - wir sind schließlich auf einem orientalischen Basar! ;)
Nachdem wir uns durch die schicken Läden haben treiben lassen, sind wir im loungigen 16 Café gelandet. Inspirieren lassen haben wir uns in Sachen Gastro und Sightseeing das ein oder andere Mal gerne vom 100 % Reiseführer Marrakesch, hier gibt es schöne alternative Tipps – schaut mal hier.
In Marrakesch haben wir übrigens in Hotels bzw. Riads übernachtet – letzteres sind kleine Häuser mit circa fünf Zimmern im marokkanischen Stil – wie aus tausendundeiner Nacht. Unsere Empfehlungen: hier und dort!
Die 39 Grad, die wir hier im Mai hatten, waren absolut erträglich! Die Hitze ist trocken und heiß – eine gute Kombi. Keine unangenehme Schwüle liegt hier in der Luft.
Beste Jahreszeit für Marokko ist der Herbst bis Frühsommer. Im Juli/August werden’s hier über 40 Grad.
Mehr Eindrücke von unserem Roadtrip durch Marokko gibt's hier bei Sarah von annafranziska. Mit ihr darf ich zusammen und unterwegs sein. <3
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