Alles verrückt.

Eine Skyline fast wie in Manhattan, die größten Shoppingmalls der Welt, gleich nebenan feiner Sand und kristallklares Wasser am Marina Beach, künstliche Inseln im Persischen Golf, Superlative à la Größtesgebäudederwelt (Burj Khalifa, 828 Meter). Und sonst? Jede Menge Wüstensand. So würde ich Dubai beschreiben. Die Leute hier sagen Dubai. Betonung auf der zweiten Silbe.

Lohnt sich ein Ausflug in die Glitzerwelt in den Vereinigten Arabischen Emiraten? Was Touristenzahlen angeht, kann Dubai mittlerweile in einem Atemzug mit New York und Paris genannt werden. Nur: Viele davon machen nur einen Zwischenstopp auf dem Weg zu den Philippinen. Dubai also nur mangels Nonstop-Flug nach Südostasien?

Foto: Thomas Galvez, CC BY 2.0

Im Sommer würde ich Dubai jedenfalls nicht einmal zum Umsteigen nutzen. Bei Temperaturen bis zu 50 Grad im Schatten und einer mega Luftfeuchtigkeit bin offenbar nicht nur ich raus: Die sonst so teuren Hotelzimmer hier bekommt man für ein paar Euro hinterhergeworfen. Angenehme Reisezeit mit Temperaturen kaum über 30 Grad: November bis März, mit Glück Oktober bis April.

Der Service an Bord des Emirates- Fliegers ist selbst in der Economy grandios. Getränke, Essen und solche netten Dinge wie eiskalte Baumwolltücher zum Erfrischen. Da können Lufthansa & Co. einpacken. Nachdem man in dem gigantischen Flughafen in Dubai den Ausgang gefunden hat, stellt man fest: allzu viele Straßen gibt es nicht. Dafür jede Menge Stau auf denselben. Eine Luxuskarre nach der anderen. Was eben wenig nützt, wenn man staubedingt mehr steht als fährt. Taxifahren kostet so gut wie nichts im Ölparadies. OK, sagen wir besser: im Taxi auf der Straße stehen.

Die U-Bahn ist so gut wie leer. Dabei sind sowohl die Stationen als auch die Bahnen so extrem sauber, dass man wahrscheinlich bedenkenlos vom Boden essen könnte. Während man in vielen Städten dieser Welt froh wäre, wenn die U-Bahnen nicht ganz so überfrequentiert wären, versucht das Emirat verzweifelt die Einheimischen in die U-Bahnen zu locken. Notfalls halt mit der Verlosung von Gold (!) .

Meinedamenundherren, dies hier ist nicht der Palast des Herrschers von Dubai, sondern nur eine Bahnstation:

Zu Fuß gehen ist übrigens auch keine Lösung. Bürgersteige sind hier nicht vorgesehen. Die Häuser grenzen direkt an die Straße beziehungsweise an die unzähligen, teilweise brachliegenden Baustellen. Hier ist auch kaum jemand auf der Straße zu sehen. Man geht hier nur an der Strandpromenade zu Fuß.

Die Menschen hier sind sehr freundlich. Viele Gastarbeiter aus Südasien üben allerdings seltsame Tätigkeiten aus. Fahrstuhlführer zum Beispiel. Oder die U-Bahn-Station bewachen (alle paar Meter steht jemand in den Gängen). Hat den Vorteil, dass hier alles extrem sicher scheint. Die Menschen mit der ABM-Tätigkeit tun mir trotzdem leid. Kein schönes Arbeiten.

Wie bekomme ich nun die Überleitung zu den Shoppingmalls hin? Keine Ahnung. Bin ja keine Frau. Jedenfalls gibt’s über 100 (!) Malls. Alle großen Marken, reichlich Auswahl, recht teuer.

Da interessiert mich das höchste Gebäude der Welt mehr. Auf dem Burj Khalifa hat man eine ziemlich gute Rundumsicht auf Dubai und den Golf. Unbedingt vorab im Internet Tickets klarmachen. Spart viel Geld und langes Warten. Ach, das berühmte Hotel Burj Al Arab, das wie ein Segel aussieht und 7 Sterne hat (5 sind weltweit maximal möglich), kann nicht einfach so erkundet werden. Nur mit Bar-/Restaurantbesuch in Kombination. Ein Käffchen dort kostet umgerechnet rund 100 Euro. Ob der gut ist, weiß ich nicht. Ich hab’s nicht getestet.

Und wenn man von dem ganzen Retortenkram die Nase voll hat, begibt man sich einfach zum Creek, dem ursprünglichen Teil von Dubai. Zu dem Gewürzmarkt, auf dem es herrlich nach orientalischen Gewürzen duftet. Wer mag, macht noch eine crazy Jeeptour durch die Wüste. Aber Achtung, ist extrem touristisch. Macht trotzdem Spaß.

Mein Fazit:

Dubai ist ein bisschen wie ein riesiger Freizeitpark für Erwachsene. Nicht unbedingt für die große Reise geeignet. Kurztrip? Machen.

Foto: Werner Bayer, CC BY 2.0

0 Kommentare zu Dubai: Glitzermetropole in den Sand gesetzt

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