Das schneeweiße Schiff, die peitschenden Wellen, meine knusprigen Pommes und ich, mehr brauchte es nicht – gut, manchmal habe ich die Pommes nicht ganz gepackt und meine Eltern haben weitergegessen. Sonntags ging’s immer mal wieder nach Remich in Luxemburg, einem kleinen Grenzort an der deutsch-luxemburgischen Grenze. Dort bin ich mit meinen Eltern auf die MC „Princesse Marie-Astrid“ und wir haben den Sonntagnachmittag auf der Mosel verbracht. Meine ersten, aufregenden Schiffserlebnisse als Kind.

Das ist nun schon ein paar Jahre her – seitdem habe ich bis auf kurze Ausflüge wie kürzlich beim Main Indie Cruise in Frankfurt keine Berührungspunkte mit einem Schiff gehabt. Das sollte sich nun ändern: ein Gourmet-Foodtrip mit der A-ROSA, einem deutsch-schweizerischen Reeder, stand an – auf dem Rhein, es ging sogar durch meine Base Mainz.

Wir starten in Köln.

Rheinauhafen in Köln

Vor zwei Stunden noch in Koblenz in der Seilbahn über den Rhein geschwebt, schippert die Flora nun beneidenswert gelassen durch das Mittelrheintal. Links Burgen, rechts Burgen, links die Loreley, rechts wieder Burgen. Als jemand, der im Südwesten Deutschlands aufgewachsen ist, nicht das erste Mal, dass ich durch St. Goarshausen, Kaup und Lorch fahre. Wie viele Dutzend Mal bin ich diese Strecke schon gefahren – mit dem Auto, mit der Bahn.

Heute ist alles anders.

27 Grad, knallblauer Himmel, die Wiesen und Weinberge links und rechts in einem unverschämt grünen Grün. Wie geil ist das denn bitteschön. Nennt mich kitschig, aber: Nichts könnte mich in diesem Moment davon abhalten, das Mittelrheintal einfach mal richtig, richtig gut zu finden. Nicht mal ein genialer Gin Tonic, den ich in der Hand halte.

Wenn ich etwas gut kann, ist es essen. Insofern ganz praktisch, dass hier fast jeden Tag ein Gastkoch an Bord kommt und feine Dinge in Form von 5-Gang-Menüs zaubert. Zum Beispiel Rudolf Pellkofer (Brenners Park, Baden-Baden), Alex Seifermann (1839malerhaus, Achern, Bib Gourmand) und Oliver Edelmann (A-ROSA). Verena Herzog ist für die Mega-Weinreisen zu den Menüs zuständig. Ich verneige mich.

Ein paar Eindrücke:

Was ist das für 1 Tour?!

Wir schippern langsam in Richtung Kehl. Eine kleine Biking-Tour (25 Kilometer) über die Grande Ile im Elsass und durch Straßburg steht an. Es ist Feiertag in Frankreich, die schöne Stadt erscheint wie in einem tiefen Schlaf. Das Europäische Parlament macht Pause und selbst das Münster ist im Schneewittchenschlaf und lässt sich von gar nicht mal so vielen Touristen heute nicht beeindrucken.

Straßburg, es ist mir ein Fest. Und je ne regrette rien.

Foto: Nicole Lerrahn

Wein-Lifehacks ;)

Wer keinen Wein mag, dem entgeht auf der A-ROSA so einiges: Weinproben, Weinreise zum Essen, wie geht das mit dem Dekantieren, welcher Wein zu welchem Käse, welche Schokolade zum Wein.

Ein paar Lifehacks aus den "Workshops" an Bord:

  • Käse mit Wein, vor allem Weißwein, das passt prima – nichts Neues. Was mir so nicht bewusst war: Blauschimmelkäse (Bleu d’Auvergne, Gorgonzola oder Roquefort) in Verbindung mit einem halbtrockenen oder lieblichen Weißen (oder Rot- oder Portwein), das ist eine Geschmacksexplosion, die man so schnell nicht wieder vergisst
  • Einen Dekantierer braucht man vor allem für Rotwein, der durch das Belüften wesentlich geschmacksintensiver wird. Einen ähnlichen Effekt hat man übrigens, wenn man einen Wein ein paar Stunden vor dem Trinken aufmacht. Mehr Weinhacks gibt’s hier für euch!
  • Wein und Schokolade: Portwein geht immer, Schokolade mit hohem Kakaoanteil mit kräftigem Roten, weiße Schokolade kann perfekt zu trockenem Weißwein passen
  • OK, dies hat nun nichts mit Wein zu tun, hat mich aber nachhaltig beeindruckt: aus Olivenöl kann man diese göttliche Pralinen herstellen:

Nach einer genialen Weinprobe im Weingut von Winning in Deidesheim in der Pfalz erreicht die A-ROSA Flora den nächsten Hafen:

Mainz, Hometown!

Und hier machen wir was, das ich mir schon lange einmal anschauen wollte, aber bislang einfach nicht geschafft habe: eine Tour durch die Kupferberg-Sektkellerei – hier geht’s sieben Stockwerke tief in die Mainzer Sekt-Katakomben (für Locals: es geht runter bis auf Höhe des Schillerplatzes).

Dass mich eine Schifffahrt auf dem Rhein so beeindrucken kann – landschaftlich wie kulinarisch (ach, und die Panoramasauna mit Mega-Blick auf den Rhein sollte nicht unerwähnt bleiben) – und nicht zu vergessen: all die tollen Menschen, die ich hier kennen lernen durfte.

Aus den Boxen an Deck ertönt ein letztes Mal die A-ROSA-Hymne „Following my heart“.

Ich schaue sehr lange in den Sonnenuntergang über dem Rhein.

In Kooperation mit A-ROSA Flussschiff, Rostock.

0 Kommentare zu 1. KRZFHRT // #Foodtrip mit der A-ROSA

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