5 Gründe, warum ihr die Normandie mit dem Schiff erkunden solltet
Beitrag vom 21. Juni 2017 | Von Alexander Stein
Von Frankreich kannte ich bislang vor allem die Hauptstadt und als Saarländer natürlich das grenznahe Lothringen und das Elsass. Wer die Instagram-Stories checkt, hat mitbekommen, dass Sarah und ich vor ein paar Tagen mit einem A-ROSA-Schiff die Normandie entdecken durften. Ein einzigartiges Erlebnis:
Der Wind an der Alabasterküste in Etretat ist borstig, die Luft salzig, am Rande der steilen Klippen schwingen lange Gräser sanft hin und her, fast könnte man meinen, sie tanzen. Hinter der senkrecht abfallenden Kreidefelswand glänzt der wilde Atlantik grünlich in der Sonne.
Plötzlich merke ich, dass mich zwei markante Augen fixieren. Die Beobachtung ist nicht von langer Dauer, hat die Silbermöwe doch offenbar etwas Verheißungsvolles unten im Wasser entdeckt. Ich kann’s noch gar nicht glauben – ich bin in der Normandie! Eine Woche lang durfte ich mit der A-ROSA auf der Seine ab Paris eine Landschaft erkunden, die ihresgleichen sucht.
5 Gründe, warum ihr die Normandie mit dem Schiff erkunden solltet
Grund 1: Die Normandie ist unglaublich abwechslungsreich
Die wuselige Hafenstadt Rouen, die Hauptstadt der Normandie, elegante Seebäder, die schroffe Felsenküste, die sich auf 130 Kilometern (!) im Norden erstreckt, dazwischen sanfte Hügel und saftig grüne Wiesen mit trägen Rindern unter Apfelbäumen, Sümpfe, Wälder – eine Reise durch die Normandie ist beinahe wie eine kleine Weltreise.
Wusstet ihr, dass sich der Name der Seine vom lateinischen Wort „Sequana“ (die Schlange) ableitet? Als wir mit dem Schiff durch die Landschaft gefahren sind, ist mir der Begriff „schlängeln“ immer wieder bewusst geworden: Jede. Menge. Kurven.
Die kurvige Seine bringt euch an die schönsten Orte in der Normandie. Allen voran die prächtige Cote Fleuri, die Blumenküste. Ihr müsst unbedingt nach Deauville – ein mondäner Ort mit einem riesigen, feinen Sandstrand und einer langen Strandpromenade, auf der schon sämtliche Schauspieler dieser Welt flaniert haben. Dieser stilvolle Ort hat mich nachdrücklich beeindruckt. Unbedingt hin!
Ebenfalls Teil der Blumenküste ist Honfleur. Ein kleines Städtchen, pittoresk wie maritim. Von der heißen normannischen Sonne gebräunte Fischer mit bunten Baskenmützen sitzen auf alten Holzkisten voller Muscheln und Austern und flicken ihre Netze. Im Hintergrund erinnern die bunten Reihenhäuser an Amsterdam und Skandinavien. Hier findet ihr in jedem Fall ein schönes Stück ursprüngliche Normandie. Ach, und unbedingt die Dragees und den Karamell von hier probieren!
Ein krasser Kontrast dagegen ist Les Andelys – ein kleines Örtchen im Seine-Tal. Richard Löwenherz, König von England und Herzog der Normandie, hat hier vor Hunderten von Jahren, im 12. Jahrhundert, das Chateau Gaillard erbauen lassen. Die Aussicht, die ihr von hier oben auf die Seine habt, ist unbeschreiblich.
Grund 2: Mit dem Schiff seid ihr supermobil, kommt überall hin und müsst nicht ständig das Hotel bzw. die Airbnb-Wohnung wechseln
Meine erste Fluss-Kreuzfahrt war im vergangenen Jahr, damals mit einer gewissen Skepsis, hat man doch jede Menge Vorurteile. Hier geht's zum Bericht.
Die Vorurteile gegegenüber einer Kreuzfahrt habe ich längst über Bord geworfen, im wahrsten Sinne. Die Schiffstour mit der A-ROSA VIVA, einem für Kreuzfahrtschiffe angenehm kleinen Schiff (keine 200 Passagiere), ist eine schöne Alternative zu Mietwagen + ständig Hotel/Wohnung wechseln. Fast jeden Morgen waren wir in einem anderen Ort, haben uns alles angeschaut und abends waren wir wieder in unserer Kabine. Natürlich nicht, ohne vor dem Dinner ein, zwei Saunagänge an Bord einzulegen – das war nach einem Tagesausflug genau das Richtige.
Eine große Doppeltür in der Kabine nach außen heißt: toller Blick auf die Seine und das Ufer während der Fahrt – einfach nur auf dem Bett zu liegen und nach draußen zu schauen, war bereits ein Genuss. Nachts könnt ihr bei offenen Türen schlafen und habt einen schönen Wellengang als Geräuschkulisse. Mega!
Natürlich hat die A-ROSA eine eigene Schiffshymne („Following my heart“ von Jane Comerford, der Leadsängerin bei Texas Lightning), die beim Auslaufen aus einem Hafen gespielt wird. Für mich war das immer in dieser imposanten Kulisse der Normandie ein Gänsehautmoment:
Grund 3: Französisches Savoir-vivre an Bord und abwechslungsreiche Ausflüge
Das mag ich an der A-ROSA: Es gibt immer wieder besondere Momente während der Fahrt, in denen kleine Leckereien serviert werden – mal Cidre, mal Käse, mal Austern. Dazu läuft die passende Musik – französische Chansons.
Wer keine Lust auf Herumlaufen in den einzelnen Orten hat – es werden immer wieder besondere Touren angeboten. Durch das Eure-Tal sind wir mit einer historischen Eisenbahn gefahren. Offene Waggons, das heißt viel Fahrtwind – bei Temperaturen von um die 30 Grad war das genau das richtige. Rouen, die Hauptstadt der Normandie, haben wir mit den Bikes erkundet. Nein, keine E-Bikes. Geschenkt bekommt man nichts. ;) Tolle Stadt, an jeder Ecke wird man an das Mittelalter erinnert und es gibt unzählige prächtige Kirchen aus Romanik und Gotik. Rouen ist der Ort, in dem Jeanne d’Arc 1431 als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
Grund 4: Essen und Trinken
Die Normandie steht für die drei C’s:
- Cidre – perfekt für zwischendurch, eine schöne Sommererfrischung (rund 5 % Alkohol),
- Calvados – ein Apfelbrandwein, wer’s härter mag, und
- Camembert – eine der berühmten Käsesorten von hier.
Ich würde noch weitergehen und auch die Creme-fraiche noch aufführen – ganz typisch für die Region hier – und sehr aromatisch.
Als Aperitif wird hier gerne ein Pommeau getrunken – ein Likör, bestehend aus Cidre (rund 18 % Alkohol).
Wir waren bei der Calvados-Brennerei Drouin in Coudray-Rabut und haben uns mal durch die Apfeldrinks durchprobiert. Beste Empfehlung, lasst es euch schmecken!
Grund 5: Eine gute Gelegenheit, mal wieder Paris zu besuchen
Start und Ziel der Reise war Paris, nach wie vor die meist besuchte Stadt der Welt.
Wie wär’s mit einem Bummel durch Marais? Marais liegt beim Centre Pompidou im 3. und 4. Arrondissement und hat eine spannende Historie: Lange war der Stadtteil Marais Sumpfgebiet, wurde im 13. Jahrhundert trockengelegt und gehörte ab dem 14. Jahrhundert zu Paris offiziell dazu. Im 17. Jahrhundert war es eine Wohngegend für den Adel, der wiederum mit der Französischen Revolution vertrieben wurde. Heute ist Marais das Zentrum des jüdischen Lebens in Paris. Es gibt keinen anderen Ort in Europa, an dem mehr Juden leben. Das Viertel ist eines der schönsten in Paris: nette Cafes, Bars und Klamottenläden.
In diesem Sinne: A bientot, France! <3
Infos:
Reise: 7-tägige Seine-Kreuzfahrt
Anbieter: A-ROSA
Verpflegung: AI
Reisezeit: März bis Oktober
Direktbuchung bei der Reederei
Herzlichen Dank an die A-ROSA Flussschiff Gesellschaft, Rostock, für die freundliche Unterstützung!
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