Immer, wenn ich mit einem Kaffee in der Hand durch die Hochhausschluchten von Frankfurt laufe, fühle ich mich urbaner, als das in anderen deutschen Städten der Fall ist. Bei mir kommt da ein tolles Gefühl von Freiheit auf. Gedanken, dass in dieser Stadt so ziemlich alles möglich ist.

Dieses Gefühl, dass alles groß und möglich ist, das macht vor allem die Skyline. Und apropos Skyline: Hier mittendrin (und ganz weit oben) dürfen wir heute sein. Der Maintower ist Heimat der Hessischen Landesbank und Namensgeber der Sendung "Maintower" beim Hessischen Rundfunk – und in knapp zweihundert Metern Höhe ist hier auch das Maintower Restaurant. Hier habt ihr definitiv die beste Aussicht, die ihr in einem Restaurant in Frankfurt haben könnt. Aber das ist noch nicht alles.

Wir haben reserviert und durften direkt kostenfrei den Lift nach oben nehmen – ansonsten heißt es schon mal länger anstehen (plus Eintritt zahlen) in der Schlange für die Besucherplattform im 54. Stock. Die Plattform lassen wir uns natürlich nicht entgehen - und bekommen einen unverbauten genialen Rundum-Blick auf die Stadt (ohne Zaun und ohne Plexiglasscheibe).

Das Restaurant ist eine Etage tiefer. Wir sind sehr früh da gewesen und konnten uns noch einen Tisch aussuchen - mit direktem Blick auf den Main und die neue EZB und auf die anderen Wolkenkratzer. Die Tische sind fast alle direkt an der bodentiefen, großen Fensterfront – die wenigen Plätze, die etwas weiter innen liegen, sind erhöht und damit (fast) ebenso gut, heißt: krasse Sicht auf die Skyline und auf Frankfurt!

Bei einem Aperitif ein Blick in die Karte. Hier gibt es kleine Menüs, die man sich selbst nach Belieben zusammenstellen kann. Die gute Nachricht schon mal vorab: das Essen ist richtig kreativ und schmeckt grandios. Okay, so ein Essen in so einer Höhe hat natürlich seinen Preis (genauer gesagt 3 Gänge für 79 EUR - den ein oder anderen netten Gruß aus der Küche gibt's gratis dazu). Zu einem besonderen Anlass ist man hier also einfach genau richtig – oder man lädt einfach mal eine ganz tolle Frau (oder den Mann) hier ein. Und noch eine gute Nachricht: hier ist es nobel, aber es ist nicht steif.

Die Vorspeise. Avocado an Morchelerde und jungem Gemüse. Das ist Kunst, wie ich finde. Das Gemüse strahlt mich förmlich an und liegt nicht auf dem Teller, sondern es steht – Mais neben Karotte neben Avocado. Mein erster Gedanke: ist das etwa die Frankfurter Skyline?

Alternativ gibt’s als kalte Vorspeise beispielsweise Taube an französischer Blutwurst und Weintraube. Ein Genuss, perfekt gewürzt. Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass sich eine Weinreise zum Menü absolut empfiehlt? Sorry, aber wenn ihr schon mal da seid …

Möchtet ihr lieber eine warme Vorspeise, dann seid ihr mit einem Klassiker richtig gut bedient: Jakobsmuschel mit Passepierre (salziges Stielgemüse) und Sepia (Tintenfisch). Lecker. Serviert tatsächlich in der Muschel – und man kommt einfach nicht drum herum, mit dem Brot die feine Sauce aus der Muschel zu essen!

Als Hauptspeise gab es für mich französisches Perlhuhn an Wintertrüffel mit Kohlrabi und Brioche. Megagut. Sehr zart und leicht. Wer wie die Freundin lieber Fisch mag, kann sich den Seeteufel bestellen, an sardischen Nudeln (aus Sardinien aka ganz tolle italienische Insel), Artischocke, Kalamata-Olive (diese gelten als die leckersten Oliven überhaupt). Tolles Aroma, der Seeteufel zergeht im Mund.

Und weil’s gar so schön war, beenden wir das feine Dinner mit einem Premium-Dessert: Birne an Weißbier (!) und Tonkabohne (südamerikanisches Gewürz, wird gerne statt Vanille verwendet), dazu Erdnuss, Salzkaramel und Schokolade. Ich würde gerne schreiben, wie genial das ist, komme aber leider nicht dazu. Ich muss mich jetzt dem Dessert und dem Dessertwein widmen. Und später dem Espresso.

Danke. Das war ein genialer Abend mit feinem Essen, gutem Wein und einer Mega-Aussicht auf ganz Frankfurt. Diesen Abend werden wir sicher so lange nicht vergessen.

Eine Sache noch: Geht am besten im Hellen hin und speist in die Nacht hinein. Es ist ein super Erlebnis und eine wunderschöne Atmosphäre, wenn nach und nach die Lichter die Stadt erleuchten.

Wenn ihr euch dieses Erlebnis auch mal gönnen möchtet und für danach noch auf der Suche nach einer schönen Bleibe in Frankfurt seid: wir haben letztens das 25hours Hotel The Goldman getestet - vielleicht ist das ja was für euch! Habt Spaß.

Vielen Dank an Food affairs GmbH, Eschborn, für die freundliche Einladung!

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