Beinahe wären wir gar nicht nach Dänemark gekommen. Die Lufthansa-Piloten streikten wieder einmal. Tagelang. An unserem Anreisetag auch. Betraf aber nicht unseren Flug.

Eine knappe Stunde Flugzeit, da hätte es natürlich auch die Bahn getan. Der Flug war jedoch wieder einmal ein gutes Stück günstiger (das sind meine Tipps, wie man wirklich günstig an Flüge kommt).

Wisst ihr, was ein EGIS-Kontrollraum ist? Ich wusste es nicht. Jedenfalls musste ich da nach nicht bestandener Handgepäckkontrolle am Frankfurter Flughafen erst mal hin. Zum Nachtest. Weil mein Laptop Sprengstoff enthielt. Also, möglicherweise. Natürlich nicht. Was hab ich nochmal Glück gehabt. Und nochmal Glück: Der Flieger ist so gut wie leer. Copenhäign, wir kommen!

Für Kopenhagen gibt es so viele Argumente, hier sind fünf:

1. Tolle Architektur

Die bunten Häuserfronten, die ihr aus eurem Instagram-Stream kennt, stehen plötzlich in all ihrer Pracht vor euch. Kopenhagen hat so viele Seiten: Im Zentrum fühlten wir uns wegen der Altstadt ins Mittelalter versetzt, Osterbro ist die Upper East Side, Norrebro der hippe Scheiß. Die Grenzen zwischen den Stadtteilen sind hier so fließend, Kopenhagen ist gerade einmal etwas größer als Hannover (ja ja ja, immer diese dämlichen Größenvergleiche mit anderen Städten, aber zu Hannover habe ich tatsächlich eine Beziehung – wir haben zusammen studiert).

In Kopenhagen muss man sich nicht stressen, die Stadt ist herrlich lässig. Bei einem Kaffee an der Dronning-Louise-Brücke direkt an den Kopenhagener Seen in Osterbro konnten wir perfekt einfach mal abschalten, scheinbar geistlose Dinge tun wie Schwäne beobachten.

2. Verdammt coole Leute

Nordisch by nature - klingt plakativ, ist aber qualitätstechnisch extrem hoch einzustufen. Die Leute hier sind der Hammer. Ähnlich wie wir es hier in Island erlebt haben, hatten wir wieder das Gefühl: die Coolen und Schönen, hier sind sie alle versammelt. Wenn Mann große, blonde Frauen gut finden sollte, hier ist er richtig. Als Frau findet man unzählige Shopping-Paradiese – abseits von anonymen Malls. Und adrette Männer gibt’s auch massenweise. Was ich damit sagen sollte: Kopenhagen ist ein Paradies für alle.

3. Kopenhagen‘s very healthy

Gut, von Christianshavn einmal abgesehen. Da gibt’s das Gras auf offener Straße zu kaufen. Ansonsten sprießen hier die Paleo-Restaurants aus dem Boden. Vegan ist weit verbreitet, vegetarisch sowieso.

Und apropos healthy: Kopenhagen ist sowas von Fahrradstadt. Hier gibt es keine Radwege, die nach wenigen Metern im Nichts enden. (Mit bestem Gruß an die Stadt Mainz!)

4. Superleckeres Essen

Das Noma in Kopenhagen wurde viermal als das weltbeste Restaurant ausgezeichnet. Nachdem ich einen Blick auf das Essen geworfen habe, hätte ich den Laden teilweise eher als Dschungelprüfung eingestuft. Wer darauf steht, noch lebende Insekten zu essen, und das zu gesalzenen Preisen, ist hier genau richtig. Ich bin raus und widme mich woanders Smörebröd und anderen Leckereien.

Im Cafe Bang & Jensen in Vesterbro in der Nähe des Hauptbahnhofs sind sämtliche Hipster von Kopenhagen versammelt. Es gibt kaum Touristen in der ehemaligen Apotheke, die jetzt eine Bar ist – dafür leckere Paninis, Vegetarisches und Veganes für wenig Geld. Tipp im Zentrum: das Sommersko („Sommerschuh“) – Café und Galerie in einem, Küche französisch angehaucht, sehr gute Weine, günstig – und sogar sonntags geöffnet (die meisten Restaurants in Kopenhagen haben sonntags zu). Noch ein heißer Tipp: die Torvehallerne – eine Markthalle mit über 60 Ständen, täglich geöffnet, super Auswahl an Weinen, Käse, Smörebröd bis hin zu Schokolade.

Zum Kaffee geht’s in die Tante T – da sieht’s aus wie bei Oma – und die Kuchen sind ein Gedicht!

Einige der Gastrotipps haben wir übrigens aus „100 % Kopenhagen“ (Reiseführer und App), schaut mal hier!

Essen ist in Kopenhagen generell eher teuer, auf Lebensmitteln sind 25 % MwSt (bei uns 19 % in der Gastro und gerade einmal 7 % im Supermarkt). Ärgerlich: Restaurants schlagen bei Zahlung mit Kreditkarte die Gebühren, die sonst überall der Händler trägt, auf die Rechnung auf.

Richtig gut dagegen: Während in Deutschland endlose Debatten über Hygieneampeln geführt werden, gibt es hier regelmäßige Hygienekontrollen in der Gastronomie, und die aktuellen und früheren Ergebnisse müssen an der Eingangstür veröffentlicht werden. Großartig!

5. Skandinavisches Design

Was soll man auch von einer Stadt erwarten, in der HAY zu Hause ist. HAY hat mitten im Zentrum einen Store. Reingehen. Ebenfalls sehr lohnenswert: ein Besuch im Designmuseum mit bekannten Designern wie Arne Jacobsen und Exponaten hauptsächlich aus Europa und Asien.

Unsere Übernachtungstipps findet ihr hier und hier.

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