Die Zeit vor dem Flug nach Bern war wieder einmal ganz schön stressig: viel zu tun in der Redaktion, jede Menge Meetings und noch mehr Deadlines. Nachdem ich vor der Arbeit morgens um halb 6 die letzten Sachen in meinen Koffer geworfen habe, bin ich gleich nach der Schicht um 17 Uhr mit dem Zug in zwei Stunden von Frankfurt zum Flughafen Köln/Bonn gefahren - von dort gibt's einen Nonstop-Flug nach Bern. Der ICE war proppenvoll, sodass es eine Wohltat war, in dem ziemlich leeren Flughafen einzuchecken – und das auch noch ohne anzustehen. Noch ein paar Minuten warten, dann geht mein Flug. Ich freue mich riesig auf Bern! Dass die Schweiz ein tolles Reiseland ist, durfte ich erst vor kurzem in Zürich erleben – hier nochmal mein Reisebericht von dort. Und was Bern angeht, habe ich fünf gute Gründe gefunden, warum es sich lohnt, hier zu sein:

Grund 1: Es gibt viel zu sehen

Erst einmal ist die Stadt an sich (btw gerade einmal 140.000 Einwohner) ein absolutes Highlight. Die Berner Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe und einfach nur schön. Mittelalterliches Flair, über 100 Brunnen (das Wasser daraus kann man bedenkenlos trinken), viele schöne Häuser mit Lauben (so nennt man hier die Markisen vor den Gebäuden) – und für Frauen dürfte das hier ein wahres Shoppingparadies sein, nicht in riesigen Malls, sondern in kleinen, feinen Läden. Verlaufen kann sich hier übrigens niemand. Bern bekommt durch den u-förmig verlaufenden Fluss, die Aare, eine gute Struktur – zur Freude vieler Besucher hier.

Pflichtprogramm in Bern: das "Einstein Museum". Und wer sich jetzt zu Recht fragt: hmm, der war doch Deutscher? Richtig. Er lebte aber für ein paar Jahre Anfang des 20. Jahrhunderts in Bern – und beantragte (und bekam) später auch noch die Schweizer Staatsangehörigkeit. Dass Einstein so sehr mit der Schweiz verbunden war, war mir so jedenfalls nicht bekannt. Und auch sonst, das Leben des Mannes mit dem Mega-IQ ist sehr spannend! In der Fußgängerzone könnt ihr euch übrigens auch das "Einstein Haus" anschauen, in dem Einstein damals gewohnt hat.

Ebenfalls eine sehr schöne Sache in Bern: das Museum für Kommunikation. Auf mehreren Etagen erfährt man hier alles über den Wandel der Kommunikation – vom Telegrafen bis zu Snapchat. Richtig gut. Ab Sommer 2017 startet hier übrigens die Ausstellung in komplett neuem Gewand – alles wird hier umgebaut und neugemacht.

Sehr gut hat mir auch die Ausstellung „Dialog mit der Zeit – wie lebe ich, wenn ich alt bin?“ im selben Gebäude gefallen. Hier wird in verschiedenen Situationen der Alterungsprozess simuliert und ich konnte ausprobieren, wie es ist, unter erschwerten Bedingungen Treppen zu steigen oder einfach nur zu telefonieren. Hat sehr viel Spaß gemacht und sorgt meiner Meinung nach auch vor allem für viel Verständnis, was Ältere betrifft (wenn’s an der Supermarktkasse mal wieder länger dauert).

Einmal im Jahr ist in Bern Internationales Jazzfestival. Ich bin kein Jazz-Spezialist, aber was ich hier erleben durfte, war grandios. Joey Alexander rockt die Hütte, haut in die Tasten, als gäb’s keinen Morgen. Er wurde dieses Jahr für zwei Grammys nominiert und hatte gerade einen Auftritt im Weißen Haus. Und wenn ihr nun mit den Schultern zuckt: der Junge ist 12!

Grund 2: Das Schweizer Essen

Alles Käse, das würde es nicht treffen – aber Käse ist in der Schweiz sicher ein gutes Thema. Wann habt ihr das letzte Mal Käsefondue gegessen? Ich muss sagen, so ein geniales Käsefondue wie hier im Campagna hatte ich noch nicht. Die Käsemischung hier besteht aus Vacherin-, Greyerzer- (Gruyère) und Appenzeller-Käse (in der Schweiz hat jeder sein eigenes, spezielles Rezept für die perfekte Mischung). Dazu kommt traditionell noch ein kräftiger Schuss Kirschschnaps und Gewürze. Gegessen wird mit Weißbrot und speziellem Schweizer Fonduebrot, beides in Kombination mit dem Käse und einem guten Schweizer Weißwein …

Ein fantastisches Essen im Rosengarten mit unglaublichem Ausblick auf die Stadt

Für noch mehr Käse empfiehlt sich der Chäsbueb - hier könnt ihr ein Käse-Tasting erleben, mit allem Drum und Dran. Das Fatale daran: danach werdet ihr das, was ihr im Supermarkt einkauft, nicht mehr weiter Käse nennen. Ich sag's ja nur.

Ach ja – die Schokolade natürlich. Ich mag die Schweizer Schokolade, schon seit ich Kind bin, viel lieber als die aus Belgien – die Schweizer ist weniger süß und schmeckt einfach intensiver. Und ja, Lindt ist tatsächlich der Porsche unter den Schokoladen, die es im Supermarkt gibt. Handgeschöpftes ist geschmacklich allerdings nochmal eine andere Hausnummer.

Grund 3: Eine tolle Aussicht

OK, in dieser Heidi-Kulisse voller Magie ist es nicht schwer mit dem guten Ausblick. Zu toppen ist der dann nur noch vom Hotel Allegro im Kursaal aus (gleichzeitig mein Hotel-Tipp für Bern!). Einen feinen Blick auf Bern und die Aare (in der man im Sommer sogar baden kann) hat man auch vom Bundeshaus, dem Parlamentsgebäude - hier rechts im Bild:

Und im Einsteinmuseum ganz oben gibt es eine Kuppel mit Aussicht auf Berns schöne Altstadt, die leuchtend grüne Aare und die schneebedeckten Berner Alpen in der Ferne. Oder ihr steigt aufs spätgotische Münster – Berns höchster Punkt, sehr zu empfehlen.

Nachdem ich zwei Tage Bern erkundet habe, habe ich einen Ausflug ins Berner Oberland gemacht - zum Jungfraujoch, dem Top of Europe. Mit der Bahn ging's hoch auf 3.500 Meter - unten im Tal fast sommerliche Temperaturen, oben auf dem Berg fast minus 10 Grad. Diese Tour war so schön, sodass ich hier einen eigenen Artikel dazu geschrieben habe. Anschließend war ich in Interlaken - wie ihr hier lesen könnt, auch ein ganz toller Ort!

Ein paar Eindrücke von dem tollen Ausflug:

Grund 4: Die Schweizer Mentalität

Offene Menschen

In Bern habe ich erlebt, dass die Menschen sehr offenherzig und einfach nur superfreundlich sind. Da erzählt mir eine fremde Frau auf offener Straße in der Berner Altstadt ganz aufgeregt von … tja, keine Ahnung, habe kein Wort von ihrem Schweizerdeutsch verstanden. ;) Das merkte sie dann auch und sagte dann: „Ah, sprechen Sie hochdeutsch?“ Sie erzählte mir dann, dass sie ein Kleid umtauschen konnte, obwohl die Umtauschfrist abgelaufen war, und war dann so aufgeregt, dass sie gar nicht wusste, was sie mit den 200 Franken (ziemlich genau 200 Euro) machen soll. Ich freute mich mit ihr. Ansonsten steht in Bern niemand lange mit dem Stadtplan in der Gegend herum – schon wird einem geholfen, fast schon wie in New York.

Absolutes Vertrauen

Wir sind auf unserer Reise in Interlaken im Berner Oberland sonntags an einem Blumenladen vorbeigekommen – an der Eingangstür ein großes „Geschlossen“-Schild, klar. All die Blumen, Pflanzen und kleinen Töpfe waren aber vor der Tür aufgebaut, wie im normalen Geschäftsbetrieb. „Hier in der Schweiz hat niemand Angst, dass was wegkommt. Es wird nichts geklaut“, erfahren wir. Krass, oder? Blogger-Kollegin Janett von teilzeitreisender.de hat am Berner Bahnhof ihre Spiegelreflexkamera liegen lassen, was ihr erst eine halbe Stunde später aufgefallen ist. Natürlich hat jemand die Kamera am Schalter abgegeben.

Die Schweiz - eines der glücklichsten Länder überhaupt

In der Schweiz kann man sich einfach nur wohlfühlen. Nicht umsonst ist die Schweiz seit vielen Jahren beim World Happiness Report, dem Welt-Glücksbericht der UNO, immer ganz weit oben (aktuell Platz 2 hinter Dänemark) mit dabei – Deutschland liegt aktuell übrigens auf Platz 16.

Grund 5: Alleine der Weg dorthin ist ein Erlebnis

Wir sind mit SkyWork nach Bern gereist, die uns freundlicherweise zu dieser Reise eingeladen haben. So einen angenehmen Flug hatte ich noch nie gehabt. Die Maschine: keine Boing, kein Airbus, wie das sonst der Fall ist. Die kleine Dornier von SkyWork hat gerade einmal 31 Plätze. Und die waren nicht mal alle besetzt. Ganz viel Privatsphäre und Beinfreiheit – und das wohl gemerkt in der Economy. Natürlich musste ich bei so wenigen Mitfliegenden auch nicht lange beim Einchecken anstehen.

Der Berner Airport Bern-Belp ist übrigens einer der kleinsten der Welt. Natürlich alles schick und fein. Man kann das Privatflug-Feeling richtig spüren. SkyWork fliegt von diversen Flughäfen in Deutschland (Köln, Berlin, Hamburg, München) nonstop nach Bern.

Danke für alles, Bern. Wir sehen uns wieder.

Noch mehr Bilder gibt’s wie immer bei Instagram und Facebook!

Bild: SkyWork
Bild: Lukas Rösler

In Kooperation mit SkyWork Airlines und BE! Tourismus AG.

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