Rolltreppe: links oder rechts stehen - ist das so schwer?!
Beitrag vom 09. September 2014 | Von Alexander Stein
Eine Rolltreppe ist schon was Feines. Wenn man Zeit hat, bleibt man einfach stehen, wenn’s schnell gehen muss, läuft man halt an den anderen vorbei. Theoretisch. Denn es gibt sie, die notorischen Rolltreppenverstopfer:
Es funktioniert auf sämtlichen Rolltreppen in den Metropolen dieser Welt: ob in Paris, Barcelona oder New York. Rechts stehen, links gehen. Klappt ja auf der Straße auch. Macht auch durchaus extrem viel Sinn. Sofern die Rolltreppe denn breit genug ist.
In Frankfurt am Hauptbahnhof oder am Flughafen wird’s aber dann schon eng mit dem richtigen Benutzen der Rolltreppe – im wahrsten Sinne. Nennen wir die Falschfahrer mal netterweise Gelegenheitsreisende. Die wissen’s offenbar nicht besser. Ohmyfuckinggod, wie spießig muss man sein, um sich darüber Gedanken zu machen, dass zwei Leute nebeneinander statt hintereinander auf der Rolltreppe stehen. Kokolores.
OK, wenn ich wegen Heinz und Erna meinen Zug verpasst habt und nun anderthalb Stunden blöd am Bahnhof herumlungern muss – und natürlich meinen wichtigen Termin verpasse, ist schon doof. OK, OK, man könnte ja auch einfach EINMAL pünktlich am Bahnhof sein.
Kevin, Jaqueline und Justin schaffen es ja sogar, zu dritt in einer Reihe zu stehen. Oder schön auch die Kombination Vater, Mutter, Kind. Und der Trolley. Alle in einer Reihe. Vier gewinnt, yeah.
Hab noch 'ne Studie zum Thema gefunden: Wenn ihr Linkssteher seid und männlich, habt ihr statistisch gesehen ganz gute Chancen, auch weiterhin Linkssteher zu sein, ohne dass euch jemand anpöbelt. Hin und wieder werdet ihr allerdings einfach umgerannt. Ober aber ihr seid weiblich, quasi Linkssteherin, ah so – plus gut angezogen. Dann trauen sich die Leute gar nicht, euch anzusprechen. Also wahrscheinlich nicht. Und ihr werdet auch eher nicht umgenietet.
Noch ein Funfact: Die EU kümmert sich ja bekanntlich um fast alles und sorgt bald vielleicht auch für Zucht und Ordnung auf EU-Rolltreppen. EU-Kommissionspräsident Barroso himself ist der Meinung: „Linkssteher auf Rolltreppen sorgen nicht nur für Ärger, sondern verursachen massive Zeitverzögerungen und belasten damit den europäischen Wirtschaftsraum. Studien zufolge entstehen dadurch jährliche Kosten in Milliardenhöhe. Für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Europa ist es unverzichtbar, für Ordnung und Disziplin im öffentlichen Raum zu Sorgen.“ Der Gesetzesentwurf geht über 5.100 Seiten (!), als Strafe fürs Linksstehen soll es dann saftige Geldstrafen geben.
Oi. Herr Barroso schießt gleich mit Kanonenkugeln auf Linksstehspatzen.
Und da habe ich gerade wirklich jemanden „Kokolores“ sagen hören?
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