Plötzlich bleibe ich stehen und halte inne, im breiten Treppenhaus mit den dicken Geländern links und rechts, und blicke durch die großen Fenster nach draußen. Gleich schießen mir Gedanken an meine eigene Schulzeit durch den Kopf: das Gefühl, gleich eine Arbeit zurückzubekommen – wissend, dass alles ganz okay war, wenn auch sicher nicht perfekt. Danach zum Schulkiosk und Gummibären besorgen. Hoffentlich auch die Süße aus der Parallelklasse wiedersehen.

Natürlich bin ich nicht hier im Rheingau zur Schule gegangen, aber dass dieses neue, recht stylische Hotel (3 Sterne Superior) seinen Charakter als Schule nicht verloren hat, ohne dabei bieder zu wirken, ist nicht zu verleugnen. Langsam gehe ich weiter.

Lehrer und Schüler gibt’s hier schon lange nicht mehr. Seit 1933 diente das Gebäude als Schule – 2007 war endgültig Schluss. Die ehemaligen Klassenzimmer sind mittlerweile Hotelzimmer – und die machen wirklich Spaß: ein ausladendes Bett, ein Bad mit ordentlich Platz, sogar eine eigene Terrasse mit Liegestühlen und Sonnenschirm. Das Ganze ist modern, nicht gewagt. Wir sind schließlich im Rheingau.

Nur ein paar Minuten zu Fuß durch den Ort liegt das Weingut Altenkirch. Wir schauen uns den Weinkeller an. Da es heute um die 30 Grad hat, kommt uns die erfrischende Kälte dort gerade recht. Im Rheingau gibt es viele Weingüter, mit Mittelklasse kommt man hier nicht weit. Wie im echten Leben.

Die Weine hier überzeugen uns in einer Weinprobe, vom trockenen Riesling bis zur edelsüßen Auslese zum Dessert. Die Sonne meint es offenbar gut mit den Lorcher Weinbergen, schöne Weine – und mit Ausblick auf den Wein noch etwas besser! Gut, dass wir vorher nichts gegessen haben – das Essen hier ist genial (der Käse-Flammkuchen, sag ich nur).

Wir lassen den Abend auf der Terrasse ausklingen. Diese Stille hier in Lorch erscheint mir regelrecht irreal – kennt man als Städter kaum noch. Schöne Sache.

Der neue Tag startet, die der vorherige endete: einfach lecker. Ein feines Frühstück auf der großen Terrasse aka Schulhof. Nette Menschen hier: „Darf’s noch ein Spiegelei oder eine Waffel sein – natürlich nach Großmutters Geheimrezept?“ Darf es.

Mein Fazit: Einmal wieder die Schulbank drücken – kann man machen – wenn’s so angenehm ist wie hier! Bis bald, Lorch!

In Kooperation mit Breuer-Hadwiger Hotelbetriebsgesellschaft, Lorch

0 Kommentare zu Hoteltipp für den Rheingau: Hotel im Schulhaus in Lorch

Ihr müsst euch anmelden um einen Kommentar abgeben zu können. Wenn ihr noch keinen Benutzeraccount habt, könnt ihr euch hier registrieren.